Wie ich Seafight und den "Update-Wahnsinn" sehe

Dieses Thema im Forum 'Archiv - Userecke' wurde von The_engineer gestartet, 1 Juli 2016.

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  1. The_engineer

    The_engineer Laufenlerner

    Zunächst einmal ein Zitat von @*DeLetEd*

    Antwort....nein ich bin kein Mitarbeiter von Bigpoint. Nur ein ehemaliger Spieler, von 2009 bis 2011 um genau zu sein (ich habe auch mal mein altes Forenbanner ausgegraben). Ich habe regelmässig und gerne gezockt und auch den ein oder anderen Schein da gelassen.
    SF hat mir Spass gemacht, bereut habe ich nichts. Keine Minute, keinen Euro.

    Aber irgendwann hatte ich es einfach "über".

    Nun hatte ich einfach mal Lust gehabt, wieder hier reinzuschauen...Und war...

    Nicht entsetzt, oder enttäuscht...Es gibt kein richtiges Wort dafür, aber man könnte es mit:

    "Ich habe es geahnt, leider" beschreiben. Mehr Kampfkraft, viele neue Items, aber alles in allem der gleiche Kram wie 2011. Gefühlt kein Fortschritt. Zumindest keiner, den ich als Fortschritt bezeichnen würde.

    Dieses "Ich habe es geahnt" bedarf wohl etwas Erklärung.....

    Ich versuche, Seafight (und auch mein aktuelles Spiel Battlestar Galactica - ist von BP also keine Schleichwerbung) objektiv zu sehen.
    Natürlich ohne Garantie, dass mir das auch gelingt. Es ist, ganz schlicht, der Versuch sich eine sachliche Meinung zu bilden.
    Aber eine Meinung ist nun einmal immer subjektiv. Hier also ein paar Meinungen:

    1. Seafight ist anachronistisch.
    Machen wir uns nichts vor. Seafight war in allen Belangen, von Grafik bis Gameplay schon immer uralt. Ich habe Pirates! auf dem C64 geliebt und vom Gameplay war das eine andere Liga. Obwohl 20 Jahre älter. Auch des Pirates! auf dem PC von 2003. Und das ist sogar grafisch um längen besser als Seafight heute.

    Der grosse Erfolg von Seafight in den Jahren 2007 bis 2009 lag einfach darin, dass free2play Browserspiele mit Aktion neuartig waren.
    Sind sie heute nicht mehr. Nahezu jedes heute angebotene Free2Play Spiel ist moderner, flüssiger und sieht besser aus.
    Während wir uns zu Anfangszeiten von Seafight teilweise noch mit ISDN abgemüht haben, ermöglichen heute 100 Mbit Leitungen und Flatrates das Herunterladen von Clientspielen im DVD-Grössenbereich.

    Trotzdem spielt man noch Seafight. Fans spielen Seafight. Aber das sollte man nicht überbewerten. Als Beispiel: Natürlich gibt es heute Liebhaber von alten Autos. Ein Freund von mir liebt seinen Golf II.
    Aber den nutzt er nicht für den Alltag. Wenn er grössere Touren hat (nicht zu Golf-Treffen) oder mit der Familie in den Urlaub fährt, nimmt er selbstredend sein "richtiges" Auto mit Klimaanlage, Airbags usw.

    Natürlich könnte man durch Werbung neue Spieler für Seafight anwerben. Aber werden die so infiziert wie die Fans? Wie ich damals?
    Oder wollen die meisten lieber "richtige Spiele"?
    Klar ist Seafight "simpel" im Sinne von leicht zu verstehen. Aber dafür gibt es seit einigen Jahren Smartphones.

    Rein objektiv gesehen, ich kann mir nicht vorstellen das Seafight jemals wieder eine "vernünftige" Menge an Neuregistrierungen schafft.

    2. Entwicklung.
    Ohne dass ich Ahnung vom Programmieren habe würde ich persönlich behaupten, dass Seafight nicht weiter entwickelbar zu mehr Spieltiefe ist.
    Alles, was ich seit 2009 mitbekommen habe ist Kampfwertsteigerung. Die Kanonen machen mehr Schaden, mehr Kanonen können aufs Schiff, Juwelen sorgen für extra Prozente, der Voodokrams passt da auch ganz gut hinein.

    Nein, wenn es Updates gibt, bei denen Spielern etwas neues geboten wird, dann sind es schlicht neue Möglichkeiten mehr auszuteilen/einzustecken. Gegen Perlen.
    Man braucht sich nur die Schiffe anzusehen, wie sie in lediglich 4 Richtungen über die Karten wackeln, dann sollte man schon überzeugt sein, dass ein technische Weiterentwicklung eigentlich nicht möglich ist. Nicht ohne den Rest von Seafight nachhaltig zu beschädigen.

    3. Wo kommt die Kohle her.
    Bei Battlestar Galactica haben wir ab und an Talkrunden mit den Mods. Vor geraumer Zeit fiel dort mal ein Satz, den ich wieder geben möchte:

    Free2play-Spiele machen ihren Umsatz weder mit Neulingen oder Veteranen, sondern mit den "fortgeschrittenen Neulingen". Spielern, die schon etwas eingespielt sind und ichre Acc aufbauen wollen.
    Echte Neulinge hören sehr oft auf, weil die meisten einfach nur mal gucken wollen. Veteranen brauchen sich nicht aufrüsten, weil die schon vieles/alles haben.
    Ko0hle kommt von den Spielern im Aufbau.

    Nun ist aber Seafight sehr altmodisch. Also glaube ich nicht, dass Seafight genug Spieler dauerhaft anlockt, um Seafight auch finanzieren zu können.
    Darum dreht sich die Chose hier ja, Das Leute für Seafight buchen, damit Seafight weiter läuft.

    Zudem kommt noch, dass nur die wenigsten Spieler jahrelang bei einem Spiel bleiben. Nach tausenden von Spielstunden kommt es zu Ermüdungserscheinungen.
    Sehe ich auch bei Battlestar Galactica. Diese massivste Aufrüstung kennt das Spiel (bislang) nicht. Aber auch da kenne ich persönlich einige Spieler, die einfach alles gesehen haben, alles erreicht.
    Sie spielen nicht mehr, bzw. sie spielen jetzt was anderes.

    Wer länger als ein paar jahre ein Spiel spielt ist ein Fan. Áber auch Fans verlassen aus verschiedenen Gründen das Spiel, sehr oft kann BP nichts dafür. Private Änderungen (Neuer Job, Umzug, Schule/Lehre fertig, Heirat) kommen auch dazu.

    Punkt ist, auch Fans verlassen das Spiel. Und müssen von neuen ersetzt werden, die auch ordentlich buchen auf dem Weg zum Fan.

    Aber diese Fans werden bei Seafight nach meiner Meinung kaum ersetzt (auch seit 2011 nicht). Eben weil Seafight so altmodisch ist und die Konkurennz einfach viel besser aussieht.

    Was folgt: Weniger Spieler.

    Das ist die logische Schlussfolgerung aus den Meinungen oben. Wenn die Punkte oben stichhaltig sind (worüber man streiten kann) dann muss die Schlussfolgerung zumindest nicht falsch sein.

    Die Konsequenz:
    Immer weniger Spieler müssen Seafight finanzieren. Wenn 2007 20.000 Spieler mit je 5 Euro für 100.000 Euro sorgen, dann müssen 1000 Spieler bereits 100€ für die gleiche Endsumme zahlen.

    Deswegen gibt es diese ganzen Voodoo-Kanonen, Klunkerbeutel usw.

    Wenn ihr, als gesamte Spieler-Community, weiterhin Seafight spielen wollt, müsst ihr, wieder als gesamte Spielercommunity, genausoviel buchen wie früher.

    Da die Community aber immer kleiner wird, muss der einzelne Spieler als Teil der Communitys, mehr bezahlen.

    Deswegen wird es mit den Updates niemals aufhören können.
     
  2. hoppelhasi

    hoppelhasi Nachwuchs-Autor

    Ware worte.
     
  3. [K]iLLeR

    [K]iLLeR Foren-Grünschnabel

    Ich gebe dir da recht, jedoch 1 was muss ich hinzufügen.
    Seafight kann seine Mitgliederzahl erhöhen, indem sie endlich mal -->fair<-- was gegen Bots unternehmen.
    Ich kenne viele, die dann wieder spielen würden. Dann würde ich wieder buchen.
    Frag mal die Community! 90% würden wieder buchen, wenn es wieder fair laufen würde. BP schlägt eine völlig falsche Richtung ein.
    Die könnten viel mehr Geld machen, wirklich!

    zB:
    Früher:
    50 000 Spieler - 5€ = 250 000€

    Heute:
    Monat 1:
    1000 Spieler - 100€ = 100 000€
    Monat 3:
    900 Spieler - 100€ = 90 000€


    Wenn die Bots wegkommen:

    Monat 1:
    800 Spieler*100€+500 Spieler*10€= 130 000€

    Monat 2:
    1000Spieler*100€+2000Spieler*10€=300 000€

    Vielleicht nicht genau so, aber BP würde innerhalb kurzer Zeit mehr Geld als jetzt verdienen.
     
  4. *DeLetEd*

    *DeLetEd* Lebende Forenlegende

    eben den thread zufällig entdeckt :)

    du versteifst dich m.m. viel zu sehr auf die spieloptik:
    mittlerweile gibt es ja einige designs, die in 8 richtungen fahren.
    aber hast du dir mal angeschaut, wie lahm das aussieht? nein danke - optik durchgefallen.

    und was bringt uns das, wenn schiffe z.b. intuitiv in alle richtungen fahren könnten? mit 3-dimensionaler optik, wellen die das schiff wiegen usw.? die SF-technik (und auch die vieler spieler) käme vollständig zum erliegen (auch mit schnellster datenübertragung). dabei geht es doch aber nur um den kleinen pixelhaufen (genannt schiff) und dessen position auf map.

    viel wichtiger - und das macht SF aus - ist m.m. die spielidee:
    account aufbauen, paar stunden direktes PvP, ausloggen und in sicherheit. in jedem spiel mit territorialer komponente stellt PvP für die spieler eine gefahr dar, wenn sie ausgeloggt sind. territoriale verluste während man off ist, zwingt die spieler zu sinnfreien onlinezeiten.

    warum SF lange nicht mehr so viele spieler hat wie früher, liegt m.m. an der inaktivität des spielebetreibers ggüb. bottern. und dann kommt erstmal lange kein anderer grund.
    weitere BP-selbstverschuldete gründe sind die sinnfreie updatewut, die mangelnde bug- und fehlerbeseitigung, die servicequalität (und hier ist das system mit den vorgeschobenen freiwilligen mods ein hauptgrund), die wegnahme / entwertung von erarbeiteten verbesserungen. diese gründe resultieren aber teilweise aus dem botter-problem, denn bots verjagen zahlende kunden.
    und zum schluss kommen auch ermüdungserscheinungen, wie du es genannt hast, wohl bei den meisten mal vor. aber sehr viele nehmen ne auszeit, um nach ner weile wieder einzusteigen (wobei aber viele enttäuscht schnell wieder aufhören ... aus den vorgenannten gründen).

    es gibt auch positive beispiele bei den BP-produkten, wo das botter-problem beherzt angegangen wurde. der erfolg stellte sich in etwa so ein, wie mein vorschreiber [K]iLLeR das ausgemalt hat. warum sich bei SF in dieser richtung nichts tut, muss wohl nicht nur dem team angelastet werden, sondern scheinbar auch einer nachlässigen kontrolle durch eine bigpoint-instanz, die die einzelnen spiele, umsätze und teams im auge hat.
     
  5. The_engineer

    The_engineer Laufenlerner

    Nun, da ich kein Seafight mehr spiele kann ich natürlich auch nicht komplett mitreden.

    Aber hier geht es "nur" darum, die Motivation der vorhandenen Spieler zu verbessern. Sehr wichtig, keine Frage.

    Angenommen, es würde keine Bots mehr geben, es würde auf jedenfall eine Steigerung der Spielerzahl erfolgen. Aber ich würde das nicht überbewerten. Einige kommen zurück. Aber längst nicht alle.

    Und auch ein Botfreies Seafight hätte vermutlich das Problem, dass auch hier kaum Neulinge dazu kommen.

    Als Beispiel mache ich mein aktuelles Spiel fest. BSGO ist nach meiner Meinung nahezu botfrei. Es gibt ein paar Möglichkeiten zu Skripten, aber richtig drängend sehe ich das Problem nicht.

    Hauptproblem sind eher, wenn es neue Schiffe gab, dann hat BP diese nach Meinung der Spieler viel zu mächtig gemacht. Der Tarnjäger ist so ein Beispiel. Es haben auch nicht unwesentlich Spieler deswegen aufgehört.

    Nach viel zu langer zeit wurde der Tarnjäger angepasst. Alle diese Schiffe und die module wurden entfernt, Der preis in Cubits (=Perlen) ausbezahlt. Wer wollte, konnte sich das Schiff wieder kaufen.

    Große Erleichterung bei einem Großteil der Community (gibt immer Leute, die meckern). Das war vor knapp einem dreiviertel Jahr.

    Es kamen auch wieder Spieler zurück. Aber alles in allem hat sich am allgemeinen Trend nichts geändert. Gefühlt werden wir weniger.

    Kann natürlich am Spiel liegen, oder an der "Hingabe der Fanbasis" die von Spiel zu Spiel unterschiedlich ist.

    An den Kosten kann es bei BSGO nicht liegen. Oben genannter Tarnjäger war konkurrenzlos günstig. Voll ausgerüstet hat das Teil knappe 2 mio Cubits (=Perlen) gekostet.
    Das nicht jeder Anfänger das teil sich besorgen konnte lag an den Merits, Belohnungen für PVP, von denen man max 1000 am Tag bekommen kann. Da brauchte man knappe 110.000 davon.
     
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  6. The_engineer

    The_engineer Laufenlerner

    Optik ist der erste Eindruck. Und für den gibt es (hat jemand ein Phrasenschwein dabei) keine zweite Chance.

    Man sieht immer noch richtig tolle TV-Werbung. Die Quests versprechen Abwechslung....

    Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich Schiffe eskortieren sollte....Geil dachte ich.

    Was war? Ich bin 2 Koordinaten abgefahren! Das war die Quest! Zweimal mit der Maus klicken. So richtig Unverständnis kam dann ab Level 12 dann bei der Orca-Quest auf.
    100 von den Dingern schiessen. Ich stelle mich doch nicht 100x für 20 Minuten an so ein bescheuertes Pixelmonster.

    Nein, es ist nicht nur die Grafik, es ist auch das mühselige Gameplay. Ist es einfach.

    Die Stärken zieht Seafight genau wie BSGO in der Gruppe mit Teamspeak. Dann rockt es.
    Aber das gilt für so ziemlich alle vergleichbaren Online Spiele.

    Aber bis dahin muss man die Neuen erst einmal bei der Stange halten.
     
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  7. XƔTΛ「99⁒」

    XƔTΛ「99⁒」 Meister eines Forums

    Wahre Worte Kind...xD
     
  8. hoppelhasi

    hoppelhasi Nachwuchs-Autor

    Schnukkelchen ich bin 36 Jahre :p
    Ab dem alter ist das Leben zu kurz um schreibfehler zu korregieren.
     
  9. XƔTΛ「99⁒」

    XƔTΛ「99⁒」 Meister eines Forums

    aber aber junge Dame Vorbildfunktion doch bitte wahren.:rolleyes:o_O
     
  10. F¡res†ar†er

    F¡res†ar†er Junior Experte

    Bei mir gibt es zwei wichtige Gründe, warum das Spiel gewaltig an Wert verloren hat:

    - Die Erstschussreichweite !!!
    Das allerwichtigste Feature im früheren Spiel. Das war noch PvP, wo Überraschung, Taktik und Geschick eine grosse Rolle spielten und die Kluft zu den grossen Schiffen verringerte. Auch als kleines Schiff konnte man gewinnen!
    Das hat Riesenspass gemacht.

    - Die Kosten
    Das Spiel ist immer teurer geworden, massiv teurer. Für den gleichen Kampf 1 vs 1 verbraucht man viel mehr Muni etc.
    Das Spiel ist so schwindelerregend teuer geworden, da würde heute auch die Erstschussreichweite nichts mehr nützen.
    Um mithalten zu können im PvP muss man enorm viel Zeit und Geld investieren.
    Früher konnte ich auch nur gelegentlich spielen und viel Spass haben.

    Diese zwei Gründe machen für mich den Riesenunterschied aus.

    Optik ist mir egal. Der Spass mit der Erstschussreichweite war erstklassig!

    Daneben gibt es noch viele zweitrangige Gründe, die für mich das Spiel verschlechtert haben:
    unnötig viel Items, ständige Upgrades, ... halt viele Dinge, die das Spiel zum einen teurer und zum anderen komplizierter gemacht haben.
    Dass man Talentpunkte aufgestockt hat, war z.B. auch ein Fehler. Früher musste man einen taktischen Entscheid fällen und zwischen Speed, Schaden und Reichweite wählen. Alle drei ging nicht. Das hat Spannung ins Spiel gebracht.

    Verbesserungen gab es auch: die Events sind spannend geworden.

    Was vor ein paar Monaten noch hinzugekommen ist, ist die sehr langsame Performance der Hauptseite.

    Nun, mir wäre die Optik wirklich egal. Was nützt mir die Optik, wenn die Spielmechanik nicht stimmt.
    @*DeLetEd* Auch die Bots sind keine grosse Einschränkung meines Spielspasses.

    Aber die Erstschussreichweite hat Seafight für mich zu einem erstklassigen Spiel gemacht!

     
    ¿PoKeRFaCe! gefällt dies.
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